Hey! Na Leute, wie gehts so? Ich weiß im letzten Monat glänzte ich vor allem durch Abwesenheit, aber nun habe ich mich doch wieder aufgerafft. Es ist nicht so, dass ich keine Zeit gehabt hätte (im Gegensatz zu gewissen anderen habe ich nämlich nicht den Eurovision Songcontest geschaut :P), nein, ich hatte einfach keine Lust. Vielleicht hat mich einfach das "rote Elend" gepackt, um es mit Holly Golightlys Worten auszudrücken^^. Oder mir fehlte die Inspiration. Darauf spielt auch meine Überschrift an ,denn eine Muse, ist ja nun mal eine menschlich gewordene Inspiration.
Ich frage mich, was hat eigentlich die großen Schriftsteller dazu veranlasst ihren Bestseller zu schreiben? War es die Liebe, Verrat oder Tod? Ein einsamer Landstrich? Ein Satz aus einem Buch? Das interessiert mich irgendwie.
Aus welchem Grund kreierte beispielsweise Oscar Wilde eine derartig faszinierende Figur wie Dorian Gray? Wie kam er darauf? Die Quelle der Inspiration ist ein Mysterium, das meist nicht gelüftet wird. Und zudem von Künstler zu Künstler verschieden ist. Um ehrlich zu sein, frage ich mich wie Emily Dickinson über 1700 Gedichte in ihrem Leben geschrieben hat, wenn sie nie außer Landes - vielleicht auch außer der Stadt - war? Wenn ich 24 Stunden am Tag in meinem Zimmer vor mich hin sitzen würde, wäre meine Kreativität, meine Einfälle und wahrscheinlich auch meine Inspiration schon nach kurzer Zeit mehr als erschöpft. Ich meine, zum Schreiben braucht man doch eine gewisse Reife, eine Bandbreite an Erfahrungen, nicht wahr? Wie könnte man denn über die Liebe schreiben, wenn man noch nie einen Kuss auf den Lippen gespürt hat? (Um es mal zuckersüß und dramatisch auszudrücken!). Ich will nicht sagen, dass Emily - ja, ich halte es für angebracht, sie nur mit ihrem Vornamen anzusprechen ;) -, wie eine Nonne gelebt hat, aber es überrascht mich einfach, wie vielfältig ihre Gedichte waren, mit diesem Mangel an weltlichen Erfahrungen. Sie muss eine unglaubliche Fantasie gehabt haben.
Hm, ich schweife schon wieder ab, oder? Naja, wenn man keine Ahnung hat, über was man schreiben soll, bis zu dem Moment, in dem die zierlichen, zu kleinen Finger, das Wort bereits tippen, schweift man wahrscheinlich sehr schnell ab.
Ich persönlich finde es immer schön, wenn die Bücher einen wahren Hintergrund haben, weil somit 1. die Inspirationsquelle geklärt ist & 2. das Leben die Literatur in puncto Zynismus nicht übertreffen kann. Oder anders gesagt, weil die Realität die grausamsten, unglaublichsten, aber auch die rührensten, wunderbarsten Geschichten schreibt.
Hier verweise ich mal wieder auf "Crank" von Ellen Hopkins. Wie ich schon einmal erwähnt habe, geht es in diesem Buch - das komplett in freien Versen geschrieben ist <3 - um ein Mädchen, das von einer Droge abhängig und irgendwann zugedröhnt vergewaltigt wird. Wäre all dies bloß erfunden, würde ich wahrscheinlich denken: "Okay, das Ende war schon etwas übertrieben." Aber da man weiß, dass dies genau ihrer Tochter passiert ist, berührt einen die Geschichte unglaublich.
Oder beispielsweise "Stadt der Diebe" von David Benoiff. Darin geht es um zwei junge Männer, die im belagerten Leningrad zur Zeit des zweiten Weltkrieges ein Dutzend Eier auftreiben müssen, ansonsten werden sie erschossen (o.ä). Auf den ersten 10 Seiten erklärt der Autor, das sei die Geschichte seines Großvaters. Natürlich weiß ich nicht, ob das stimmt, aber es wäre zumindest schlüssig.
Es ist sicher schön, wenn ein Teil deines Lebens die Inspirationsquelle eines anderen ist. Tja, das wars wieder für heute. Weder besonders tiefschürfend, noch übertrieben interessant wahrscheinlich. Allerdings erzählte ich schon in der Überschrift von meiner Inspirationslosigkeit, also beschwert euch nicht! ;)
Für immer die eure
Muse