Sonntag, 18. September 2011

Der Weg aus dem Labyrinth

Hallo! Eigentlich wollte ich ja einen zweiten Post über Banksy schreiben, aber jetzt, während ich vor dem Computer sitze und zusehe, wie das verlassene, weiße Post-textfeld mit schwarzen Buchstaben gefüllt wird, habe ich die Lust verloren. Stattdessen werde ich wieder mal über ein Buch reden. (Mann, 99% meiner Inspirationsquellen sind Romane/Geschichten anderer. Das reinste Plagiat ist das hier!)
Kennt ihr "Eine wie Alaska" von John Green? Es geht um den jungen Miles Halter, der eher wenige Freunde, dafür eine umso größere Leidenschaft für die letzten Worte berühmter Menschen hat. Er kommt aus Florida (Oh Gott, immer wenn ich Florida schreibe, muss ich an den Rapper Flo Rida denken... Wie krank ist das denn? Verflucht sei die Jugend!) und zieht in ein Internat, um aus dem Alltagstrott auszubrechen und "das große Vielleicht" zu erleben. Dort lernt er unter anderem Alaska Young kennen. Ein faszinierendes, unberechenbares, selbstzerstörerisches, äußerst cleveres Mädchen, das sein gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Das Buch ist in zwei Hälften unterteilt, "bevor" & "danach". Das heißt, das Buch beginnt mit "136 Tage bevor" und endet mit "136 Tage danach". Welches Ereignis in der Mitte des Romans Miles' Leben zum implodieren bringt und ihn auch noch 136 Tage später beschäftigt, verrate ich euch an dieser Stelle nicht. Nur so viel: es ist vollkommen überraschend, schockierend und unglaublich einfallsreich.

Jedenfalls empfehle ich euch dieses Buch wirklich, da es nicht eins dieser typischen Jugendromane ist, wo es hauptsächlich darum geht: Junge zieht in Internat, trifft dort hübsches Mädchen, erlebt viele Abenteuer, verliebt sich in Mädchen, Mädchen verliebt sich in Junge, ein blödes Ereignis/Hindernis steht zwischen ihnen, schlussendlich kommen sie zusammen. Lieben sich und sind glücklich. Traumhaftes Happy End (Solche Kunstwerke sollten in einem gigantischen Feuer mitten in der Stadt verbrannt werden. Vielleicht motiviert das andere Schriftsteller mal originell zu sein. Andererseits sind derartig schwachsinnige Happy Ends praktisch für den Winter- Klischees brennen nämlich gut.)
Nein, "Eine wie Alaska" ist echt was besonders und wunderschön ironisch geschrieben. Aber worauf ich eigentlich hinaus will:
Alaska zitiert einmal die letzten Worte von Simon Bolivar: "Damn it! How will I ever get out of this labyrinth?" Miles fragt darauf, was das "Labyrinth" sei, was Simon Bolivar mit seinen letzten Worten gemeint hat. Und Alaska antwortet: "That's the mystery, isn't it? Is the labyrinth living or dieing? Which is he trying to escape - the world or the end of it?"
Ich finde das klingt wunderschön und ist ein interessantes Thema. Was hat Simon Bolivar - ein Freiheitskämpfer übrigens - gemeint? Aus welchem Labyrinth will er hinaus? Versucht er vom Labyrinth des Sterbens zu fliehen? Oder des Lebens? Alaska Young kommt zu dem Schluss, dass es das Labyrinth des Leidens sein muss. Das ist äußerst faszinierend, finde ich. Was ist, wenn wir alle darin gefangen sind? Wenn wir einen Weg aus dem Labyrinth des Leidens suchen müssen? Aber wie? Durch Religion, Mitgefühl, Dankbarkeit, Egoismus, Selbstlosigkeit?
 Ich weiß nicht, ob dieser Gedankengang pessimistisch oder spannend ist. Vielleicht auch beides. Jedenfalls ist das eine der schönsten, unglaublichsten Stellen des Buches, als Alaska "That's the mystery, isn't it? Is the labyrinth living or dieing? Which is he trying to escape - the world or the end of it?" haucht. Ab da beginnst du dich nämlich selbst zu fragen, worin wir gefangen sind. Wie wir hinaus kommen. Ob wir jemals dem Labyrinth des Leidens entfliehen können. Ich weiß nicht, wenn ich das hier so schreibe, klingt alles so bedrückend, aber das ist es nicht. Nur faszinierend.
Für immer die eure..
Muse

Donnerstag, 1. September 2011

Banksy

Hey Leute! Ich weiß, ich hab mich einen ganzen Monat nicht gemeldet, aber ich hatte einfach eine extrem faule Phase in der ich weder schreiben noch sonst etwas tun wollte. Aber da in knapp zehn Tagen die Schule schon wieder beginnt, muss ich langsam in die Gänge kommen und meinen Hintern hochkriegen, um es mal sehr professionell und poetisch auszudrücken ;).
Eigentlich habe ich ja die letzten vier Wochen von Zeit zu Zeit an einem Entwurf für einen Post gearbeitet, aber JETZT wird mir klar, dass ich nur Mist geschrieben habe und deshalb bekommt ihr nun spontan einen paar Sätzchen von mir aufs Auge gedrückt.
Wie ihr vielleicht bemerkt habt, hab ich ein neues Profilbild (uhh seht ihr? Muse kann sich auch aufraffen und ein Bild reinstellen! Bin ich nicht mega cool??). Der Oberkörper einer Frau, die ein "I AM BANKSY" T-Shirt trägt. Wie ich zu diesem Bild komme, erzähl ich euch gern detailiert ein anderes Mal (nana nicht weinen. Ich beglücke euch schon noch mit meinen mehr oder weniger sinnfreien Beiträgen.), doch vorher würde ich euch lieber erklären wer Banksy ist und warum ich ihn so vergöttere.
Banksy ist ein Street Art Künstler, dessen Identität weitgehend unbekannt ist. Er ist in der Welt populär für seine wunderschönen, ironischen Graffitis, seinen Unmut dem Kommerz und alles was damit zusammenhängt gegenüber, ja seiner einzigartigen Denkweise eigentlich. Hier eine Auswahl seiner Zitate (natürlich auf englisch), die euch vielleicht verdeutlichen können, warum ich ihn so bewundere und die auch erklären, wie er so tickt:

Copyright is for losers. (steht auf der Innenseite des Einbandes seines Buches "Wall and Piece" an der Stelle, an der... nun ja, das Copyright stehen sollte.)

Some people become cops because they want to make the world a better place. Some people become vandals because they want to make the world a better looking  place.

All artists are prepared to suffer for their work, but why are so few prepared to learn to draw?

It takes a lot of guts to stand up in a western democracy and call for things no-one else believes in - like peace, justice and freedom.

We can't do anything to change the world until capitalism crumbles. In the meantime we should all go shopping to console ourselves.

People either love me or they hate me, or they don't really care.

(tut mir Leid, ich war eindeutig zu faul das alles in Klammer zu übersetzen. Aber hey - google translate ist euer bester Freund!)
Sein Stil ist ironisch-sarkastisch, richtet sich gegen Kommerz, Krieg und vielleicht auch falsche Systeme. Er sprayt vorwiegend mit Schablonen, die er vorher detailgetreu anfertigt. Seine Lieblingsmotive sind Ratten weil sie "dreckig und nicht willkommen" sind, außerdem ist das englische Wort "rat" ein Anagramm für "art", also Kunst. Sein Kommentar dazu: I'd been painting rats for three years before someone said "that's clever it's an anagram of art" and I had to pretend I'd known that all along.

Er ist ein echter Künstler, ein wirklicher Street Artist, der noch nicht im sterilen Atelier gefangen ist und vor Autoritäten zittert. Das liebe ich so an ihm. Falls ihr mal Zeit habt, zieht euch doch seinen Film "Exit through the gift shop" rein (Trailer zu exit through the gift shop) oder seht euch sein Buch an, "Wall and Piece" (Tss ich mach mal wieder absichtlich unabsichtlich Werbung für etwas, dass mich begeistert.... irgendwann sollte ich Geld dafür verlangen). Banksy ist wirklich einzigartig und ich bin ganz fasziniert von seiner Denkweise, aber auch von seinem Talent.


Keine Ahnung wie er das geschafft hat zu sprayen. Und dass "I don`t believe in global warming" halb vom Wasser verschluckt wird.... ja, das nennt man Ironie.

So wie ich mich kenne, werde ich sicher das nächste Mal wieder über Banksy reden, denn über ihn gibt es echt viel zu berichten und ihr wisst jetzt noch nicht mal die HÄLFTE. Und sind wir mal ehrlich: über Kunst kann ich stundenlang reden. Anstrengend, ich weiß.
Für immer die eure....
Muse